Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Lage in Deutschland verheerend. Die Trümmer sind noch allgegenwärtig, ebenso wie Mangel, Hunger und Arbeitslosigkeit. Auf der anderen Seite ist das Leben nach der „Stunde Null“ gezeichnet von Bewegung: Güterzüge, Militärtransporte, Vertriebene, entlassene Soldaten, befreite Häftlinge, Flüchtlinge, Überlebende – viele und vieles müssen sich nun wieder finden. Unter den Heimatlosen sind auch zahlreiche Kinder und junge Menschen. Mit der Gründung einer eigenen Einrichtung möchte Pfarrer Arnold Dannenmann zumindest den vielen Jugendlichen helfen.
Nach Monaten der Vorbereitung gründet Arnold Dannenmann am 25. April 1947 den Verein „Christliches Wohlfahrtswerk – Das Jugenddorf – Gemeinnütziger Verband, eingetragener Verein im Deutschen Nationalverband des Weltbundes der YMCA Genf“. Oder kurz: „Christliches Wohlfahrtswerk ,Das Jugenddorf‘– CWJD“. Zu den Gründungsmitgliedern gehören neben Dannenmanns Ehefrau Käthe auch seine Schwester Luise Horch, Gustav-Adolf Gedat, Hedwig Souchon, Eva Diekmann und Viktor von Harpe. Die Herrnhuter Tageslosung bei der Gründerversammlung ist Jeremia 31, 3: „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“ Aus Arnold Dannenmanns Erinnerungen:
Noch im Gründungsjahr startet Dannenmann mit der ersten Einrichtung im leerstehenden Kloster Blaubeuren im östlichen Baden-Württemberg. Dort finden obdachlose, teilweise aus der Not heraus straffällig gewordene Jugendliche ein Dach über dem Kopf. Es sind Heimatlose, Kriegswaisen, Flüchtlinge, Vertriebene. Manche von ihnen werden buchstäblich „von der Straße geholt“. Auf Druck der Bevölkerung muss das erste Jugenddorf bereits 1948 seine Tore wieder schließen und zieht auf das Gut Helmscherode bei Bad Gandersheim in Niedersachsen. Dort bauen die neuen Bewohner und deren Aufsichtspersonen erste Werkstätten in einfachen Wellblechhäusern. Doch auch hier ist zwei Jahre später schon wieder Schluss – parallel entsteht 1949 in einer ehemaligen Munitionsfabrik im niedersächsischen Limmer das erste „richtige“ Jugenddorf, also eine Einrichtung mit dörflichem Charakter und für bis zu 60 Jungen. Aus Arnold Dannenmanns Erinnerungen:
Im Mai 1949 kann Dannenmann als erste ständige Einrichtung das Schloss Kaltenstein in Vaihingen an der Enz übernehmen. „Leben ohne Liebe – gibt es das überhaupt?“: Unter diesem Leitsatz machen Dannenmann und seine Mitstreitenden das neue Jugenddorf in einem ersten Aufruf bekannt. „Am 1. Mai 1949 öffnet ein neues Jugenddorf sein Tun: Das CVJM-Jugenddorf ‚Schloss Kaltenstein‘ in Vaihingen/Enz, Württemberg-Baden. Davon hast du nichts gehört? Aber du weißt, wie tatkräftig der Weltbund der Christlichen Vereine Junger Männer – YMCA – unseren Kriegsgefangenen und Heimkehrern geholfen hat. Du weißt, dass dieser Verband die deutschen Arbeiter im Ausland betreut. Diese Arbeit setzen wir in unserem Lande fort im Christlichen Wohlfahrtswerk ‚Das Jugenddorf.‘“ Die ersten Bewohner wirbt er im Stuttgarter Hauptbahnhof an. Auf einem Tisch stehend, quasi als Kanzel, ruft er die heimatlosen Jugendlichen auf, mit aufs Schloss zu kommen. Und macht sich anschließend mit einigen von ihnen zu Fuß ins etwa 30 Kilometer entfernte Vaihingen auf. Aus Arnold Dannenmanns Erinnerungen:
Zwei Jahre nach Gründung leben in den Jugenddörfern Limmer und Schloss Kaltenstein 115 Jugendliche. Dort wohnen sie gemeinsam mit 40 Mitarbeitenden für Hauswirtschaft, Ausbildung, im pädagogischen Bereich und in der Verwaltung. In der Anfangszeit entwickelt sich das Angebot sozialer Hilfe und christlicher Fürsorge, ebenso wie das pädagogische Konzept „Jugenddorf“, Stück für Stück weiter. Jugenddorf bedeutet schließlich nicht nur eine Siedlung, sondern auch in menschlicher und politischer Hinsicht gemeinsam leben. Darüber hinaus soll das Jugenddorf für alle Mitarbeitenden und anvertrauten jungen Menschen eine Begegnungsstätte mit Jesus Christus sein.
Der amerikanische YMCA leitet eine Spende der Ford-Stiftung über rund 200.000 D-Mark weiter. Das Geld soll dafür verwendet werden, ein Jugenddorf aufzubauen. Der Hohe Kommissar der USA übergibt die Spende Arnold Dannenmann persönlich in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn. Bei der offiziellen Übergabe anwesend ist auch Bundeskanzler Konrad Adenauer. Aus Arnold Dannenmanns Erinnerungen:
Die 50er Jahre gelten als die Aufbaujahre der Bundesrepublik wie auch des „Wirtschaftswunders“. Nachdem die erste Zeit nach dem Krieg und dessen direkte Folgen überstanden sind, zeigt sich in vielen Entwicklungen der Beginn einer modernen Gesellschaft. Der Aufschwung macht sich auch im CJWD bemerkbar: Es eröffnen mehrere neue Jugenddörfer mit unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten. Dazu gehören die Bergwerk- und Industriejugenddörfer, in denen Jugendliche wohnen, während sie ihre Ausbildung in den Industriezentren absolvieren. Ebenso kommen Flüchtlinge aus der sowjetisch besetzten Zone, deutschstämmige Aussiedlerkinder aus den damaligen Ostblockstaaten und Jugendliche, die von den Fürsorgebehörden zugewiesen werden, in die Jugenddörfer. Mit den neu eröffneten Jugenddorf-Christophorusschulen finden nun auch Mädchen beim CJD einen Platz. Arnold Dannenmann pflegt weiterhin engen Kontakt zur Politik und bekommt den Vorsitz in den wichtigsten Jugendgremien der Bundesrepublik Deutschland.
Die großzügige Spende aus Amerika fließt direkt in das nächste wichtige Projekt: Mit zunächst vier Häusern entsteht in Dortmund-Oespel das erste Jugenddorf nach eigenen Plänen. Darin finden 150 Jugendliche Platz, die eine Ausbildung in den umliegenden Zechen erhalten.
Da sich das erfolgreiche Konzept schnell herumspricht, folgen Anfang der 50er Jahre noch weitere Jugenddörfer im Ruhrgebiet – unter anderem in Oberaden, Castrop-Rauxel, Gelsenkirchen und Essen. Noch bis Mitte der 1960er Jahre gibt es zahlreiche Jugenddörfer für Auszubildende im Bergbau.
Die Initiative „Aktion Wirtschaft“ wird ins Leben gerufen. Zu ihren wesentlichen Aufgaben gehört es, das CJWD bei Unternehmen und in der Wirtschaft bekannt zu machen sowie Spenden zu generieren. Noch bis heute pflegt das CJD engen Kontakt zu Unternehmen aus der Wirtschaft. Aus Arnold Dannenmanns Erinnerungen:
Das Wachstum des CWJD geht sogar bis weit über die Landesgrenzen hinaus: In Los Teques in Venezuela entsteht das erste Auslandsjugenddorf des CWJD. Es ist die erste Anlaufstelle für auswanderungswillige Jugendliche aus dem zerstörten Nachkriegsdeutschland und besteht bis 1961. Die jungen Auswanderer erhalten eine kaufmännische Ausbildung im nahegelegenen Caracas bei der deutschen Firma Blohm & Voss. Aus Arnold Dannenmanns Erinnerungen:
Im gleichen Jahr setzt Dannenmann ein weiteres seiner Projekte um: die erste Jugenddorf-Christophorusschule (JCS), im niedersächsischen Elze. Schulleiter ist Dr. Martin Freytag, der viel Erfahrung und gute Kontakte zu den Kultusministerien mitbringt. Erst 1957, mit dem ersten Abiturjahrgang, erfolgt die staatliche Anerkennung als Gymnasium in freier Trägerschaft. Hartmut Hühnerbein, ehemaliger CJD Vorstand, erklärt:
Innerhalb der ersten vier Jahre wächst das CWJD langsam, aber stetig und umfasst 1951 bereits sieben Jugenddörfer und betreut über 500 junge Menschen.
Zum ersten Mal finden die eigenen Bundes-Jugenddorfmeisterschaften statt. Teils in Castrop-Rauxel, teils in Oespel treten die jugendlichen Teilnehmenden in sportlichen Wettkämpfen verschiedener Disziplinen gegeneinander an.
Das CWJD ändert seinen Namen in „CJD Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands Gemeinnütziger Verband e.V. im Deutschen Nationalverband des Weltbundes des YMCA - Genf“. Aus Arnold Dannenmanns Erinnerungen:
Arnold Dannenmann reist mit zwei seiner Kollegen nach Bonn zum offiziellen Empfang beim damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer. Sie sprechen über Fragestellungen, die das Leben von Jugendlichen betreffen, und über die Idee, ein Jugenddorf speziell für Mädchen zu errichten.
Im neu gegründeten sozialpädagogischen Institut, dem Haus Waldfrieden, können Azubis aus Industrie-, Handels- und Handwerksunternehmen an ein- oder zweiwöchigen Kursen teilnehmen. In den Kursen erörtern sie aktuelle Fragen zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft und zum christlichen Menschenbild. Darüber hinaus erhalten sie Schulungen in Sozialverhalten und freier Rede. Auch sonst ähneln die Kurse dem Leben in den Jugenddörfern: Während der Kurse übernachten die Teilnehmenden im Institut, die Freizeit gestalten sie mit musischen und sportlichen Aktivitäten. Um über die Kurse hinaus noch in Kontakt bleiben zu können, wird 1957 der erste von vielen Jugenddorfclubs gegründet.
Aus den Erinnerungen von Dr. Hans Roth, Politiker und Gesamtleiter der Sozialpädagogischen Institute:
Das CJD und insbesondere Dannenmann pflegen nach wie vor einen guten Kontakt zur Politik und sorgen so dafür, dass die Interessen junger Menschen nicht in den Hintergrund geraten. Dass sie und ihre Anliegen durchaus Gehör finden, zeigt unter anderem die Anwesenheit Adenauers bei den Bundes-Jugenddorfmeisterschaften in Bonn.
Mit dem CJD Limburgerhof in Rheinland-Pfalz entsteht das bislang größte Jugenddorf im CJD. Bis zu 600 Jugendliche wohnen hier, die meisten sind Auszubildende beim Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen. Zusätzlich gibt es dort ein Jugenddorfzentrum für offene Jugendarbeit. Hartmut Hühnerbein erklärt:
Seit den frühen 1950ern kommen zahlreiche deutschstämmige Aussiedler aus dem ehemaligen Ostblock nach Deutschland. Daher richtet das CJD in verschiedenen Jugenddörfern spezielle Förderklassen für die Aussiedlerkinder ein. Die Förderklassen gibt es noch bis in die frühen 2000er Jahre.
Hartmut Hühnerbein erinnert sich:
Zehn Jahre nach Gründung besteht das CJD aus 28 Jugenddörfern. Zusammen mit den 1957 gegründeten Jugenddorf-Clubs für ehemalige Kursteilnehmende der sozialpädagogischen Institute erreicht das CJD pro Jahr um die 10.000 junge Menschen.
Im baden-württembergischen Ebersbach eröffnet das erste Wohnheim speziell für Arbeiterinnen. In einigen der Gebäude ist heute ein Teil der CJD Zentrale untergebracht.
Im Rahmen der politischen Bildung, mittlerweile eine der vier Kernkompetenzen in der Persönlichkeitsbildung des CJD, findet ungefähr einmal im Jahr das Marburger Jugendparlament statt. Als die Protestbewegung der Studierenden 1968 zunehmend für Unruhe in der Bundesrepublik sorgt, stellt das CJD die Veranstaltungsreihe ein.
Sport spielt von Anfang an eine wichtige Rolle im CJD – egal, ob im Jugenddorf oder in den Schulen. Einige der Freizeitsportlerinnen und -sportler schaffen es sogar bis zu nationalen und internationalen Meisterschaften. Insbesondere das CJD Limburgerhof tut sich mit seinen erfolgreichen Trampolinturnerinnen und -turnern hervor. Erfolge feiert auch die Volleyballgruppe mit dem deutschen Meistertitel der Herren 1958 und 1959.
In den 60er Jahren hat sich Deutschland zu einem politisch und wirtschaftlich stabilen Staat entwickelt. In der zunehmenden Wohlstandsgesellschaft etabliert sich das Konzept der „sozialen Marktwirtschaft“ – ganz im Gegensatz zur DDR, wo der Staat die gesamte Wirtschaft lenkt. Mit dem Bau der Mauer ist die Teilung Deutschlands mehr als offensichtlich. Während die Nachkriegsgeneration geprägt vom Wiederaufbau des Landes ist, entstehen in den jüngeren Generationen ein neues Denken und ein wachsendes Bedürfnis nach Mitbestimmung. Das CJD erweitert auch in dieser zum Teil unruhigen Dekade seine Angebote und gründet auch Jugenddörfer auf dem afrikanischen Kontinent.
Als Antwort auf einen Beschluss im Rahmen des Marburger Jugendparlaments engagiert sich das CJD in der Entwicklungshilfe. Unter anderem unterstützt das CJD bei der Organisation von zwei Wanderausstellungen in West- und Ostafrika, die über Deutschland informieren. Mehrere Mitarbeitende sind vor Ort und betreuen das Projekt. Dazu gehört auch Thomas Dannenmann, der jüngste Sohn Arnold Dannenmanns. Er erinnert sich:
Im Zuge des Wirtschaftsbooms der Nachkriegszeit kommen tausende Arbeitsmigrantinnen und -migranten nach Deutschland. In den 1960er Jahren sind es viele aus Marokko und Tunesien. Für diese "Gastarbeiter" bietet das CJD ab 1962 Kurse zur Integration an.
Kirchenmusikdirektor Dr. Jürg Wieber gründet am Christophorus-Gymnasium Altensteig im Nordschwarzwald die Christophorus-Kantorei Altensteig. Bis heute bildet der Chor des Christophorus-Musikgymnasiums in speziellen Chorklassen und im Kinderchor junge Menschen für das Singen im Konzertchor aus. Mit nachweislichem Erfolg: Die Christophorus-Kantorei ist mehrfache Preisträgerin bei nationalen und internationalen Wettbewerben.
Im CJD Recklinghausen, im CJD Dortmund und an zwei weiteren Standorten wird das Berufsfindungsjahr eingerichtet. Es ist der Vorläufer des heutigen Berufsvorbereitungsjahres. Wesentlich beteiligt bei der Konzeption ist Dr. Christopher Dannenmann, einer der Söhne Arnold Dannenmanns. Mit dem Angebot gibt das CJD eine Antwort auf die Entwicklung in der Wirtschaft und Gesellschaft. Hartmut Hühnerbein fasst zusammen:
Das CJD entwickelt sich nach wie vor prächtig. 1963 umfasst es seit Gründung bereits 43 Jugenddörfer in Westdeutschland sowie zahlreiche weitere Angebote und 68 Jugenddorf-Clubs für insgesamt 14.000 junge Menschen.
1966 öffnen gleich zwei Ausbildungsjugenddörfer in Afrika – eines im aufstrebenden Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Kankan im westafrikanischen Guinea und eins in Antsirabe in Madagaskar. Die Bewohner erhalten eine dreijährige Ausbildung in den Bereichen Landwirtschaft, Bau, Metall- und Holzverarbeitung. Beide Jugenddörfer gelten als vorbildliche Projekte deutscher Entwicklungshilfe. Insbesondere das Jugenddorf in Kankan tut sich durch seine Ausstattung mit eigener Elektrizitätsversorgung und Wasseranlage hervor. 180 Jugendliche finden in der Einrichtung inmitten der Steppe einen Platz. Aufgrund politischer Umbrüche übergibt das CJD die Jugenddörfer 1971 bzw. 1977 der einheimischen Selbstverwaltung.
Das Jugenddorf Salzgitter in Niedersachsen erhält vom Jugendamt und von der „Lebenshilfe Salzgitter und Umgebung e. V.“ die Anfrage, eine Anlernwerkstatt einzurichten und daraus eine „beschützende Werkstatt“ für junge Menschen mit Behinderung zu entwickeln. Jugenddorfleitung und CJD Gründer Arnold Dannenmann zögern nicht lange. Und so eröffnet in Salzgitter die erste Werkstatt des CJD für Menschen mit Behinderung.
Am 4. Dezember 1967 erhält Arnold Dannenmann das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Mit der Auszeichnung würdigt der Staat herausragende persönliche Leistungen für das Gemeinwohl.
In Wolfsburg wird erstmals im CJD eine Einrichtung speziell für "schwererziehbare" Kinder und Jugendliche eingerichtet. Auch wenn das Jugenddorf sie bei ihrer schulischen und beruflichen Ausbildung begleitet, soll nach Möglichkeit die Familie einbezogen werden – beispielsweise durch Hilfestellungen bei der Erziehung vor Ort oder Unterstützung im Alltag.
Auch die 70er Jahre sind von großen Ereignissen geprägt: Deutschland ist zum Einwanderungsland geworden, erlebt eine Ölkrise und wird erneut Fußballweltmeister. Niedersachsen erleidet aufgrund anhaltender Trockenheit verheerende Waldbrände. Auf politischer Ebene zeigen unter anderem die Frauenbewegung, die Anschläge der RAF (Rote Armee Fraktion) und die Gründung der Grünen einen Umbruch im Land. Im CJD wird die Kinder- und Jugendhilfe ein selbstständiger Bereich. Darüber hinaus konzentriert sich das CJD auf die Aus-, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte und die schulische Ausbildung von Hochleistungssportlern und erweitert mit der Elementarpädagogik das Angebotsportfolio.
Das Christophorus-Gymnasium am Standort Berchtesgaden wird 1970 zum „Ski-Gymnasium“ für Hochleistungssportler erweitert. Über die Jahre bildet die Sportschule des CJD zahlreiche Wintersportler aus – darunter die Skirennläuferinnen und -läufer Hilde Gerg, Marina Kiehl, Maria Höfl-Riesch, Michael Veith und Armin Bittner sowie die Rennrodler Georg Hackl und Christian Schebitz, um nur einige zu nennen.
In einer Jugendleiterschule beginnt das CJD Anfang der 1970er Jahre, eigene Pädagoginnen und Pädagogen auszubilden. Die erste Schule ist im Jugenddorf Bad Bergzabern in Rheinland-Pfalz eingegliedert, zieht von dort gut zehn Jahre später nach Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg und kurz danach ins nicht allzu weit entfernte Eppingen auf den Ottilienberg, wo sie schließlich als Privatschule die staatliche Anerkennung erhält. 1997 wird die Schule zu Ehren des CJD Gründers in Arnold-Dannenmann-Akademie umbenannt.
Zum Andenken an seine verstorbene erste Ehefrau gründet Arnold Dannenmann in Stuttgart die Käthe-Dannenmann-Stiftung. Sie soll finanzielle Förderhilfen für begabte, sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende zur Verfügung stellen. Schon in den Anfängen des CJD hatte sich Käthe Dannenmann sehr engagiert für entwurzelte Kinder und Jugendliche eingesetzt, damit sie in den Jugenddörfern eine neue Heimat finden konnten. Die Ziele der Stiftung werden heute in der zwischenzeitlich umbenannten "Arnold-Dannenmann-Stiftung" weitergeführt.
Aus einer Freizeitgruppe der offenen Jugendarbeit des Jugenddorfzentrums in Stuttgart entwickeln sich mehrere erfolgreiche Volleyballteams. Besonders erfolgreich ist das Frauenteam, das in den 70ern bereits in der Landesliga spielt, später sogar in der Bundes- und Profiliga. Das harte Training und der Kampfgeist werden mit mehreren deutschen Titeln belohnt.
Sein 25-jähriges Bestehen feiert das CJD gleich zweimal: Die erste Feier findet im April im Neuen Schloss in Stuttgart statt. Auf der Gästeliste stehen auch viele internationale Persönlichkeiten – unter anderem der Botschafter von Madagaskar, der französische Kulturattaché, der zweite Botschaftssekretär der USA und der Botschafter von Togo. Im Mai wird die zweite 25-Jahres-Feier in der Paulskirche in Frankfurt am Main begangen – wieder mit zahlreicher Prominenz, wie zum Beispiel dem Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Dr. Bernhard Vogel.
Nach rund einem Vierteljahrhundert betreut das CJD inzwischen in 87 Jugenddörfern über 26.000 junge Menschen jährlich. Die Belegschaft zählt fast 2.000 Mitarbeitende in 24 Arbeitsfeldern.
Das CJD entwickelt sich permanent weiter und eröffnet in Nordrhein-Westfalen mit der CJD Kindertagesstätte Extertal die erste CJD Kita.
Die Christophorusschule Elze erweitert ihr Angebot um die Förderung von jungen Menschen mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche. Während sich Schulen mit der Diagnose und dem Umgang mit dieser Schülergruppe meist schwertun, erarbeitet das CJD ein umfassendes Therapiekonzept. An der hessischen Jugenddorf Christophorusschule Oberurff entsteht später sogar ein staatlich anerkanntes Legastheniezentrum. Darüber hinaus fördern auch andere Christophorusschulen Schülerinnen und Schüler mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche.
In Berchtesgaden finden erstmals die CJD Winterspiele statt. Der Standort eignet sich aufgrund seiner Lage hervorragend für die Austragung eines Wettkampfs in Wintersportarten.
Kaum ein Jahrzehnt ist so vielfältig wie die 80er. Der Reaktorunfall in Tschernobyl ist bis heute vielen Menschen weltweit in Erinnerung. Auf nationaler Ebene ist das politische, kulturelle und gesellschaftliche Geschehen in Deutschland wieder sehr bewegt. Die Pädagogik treibt besonders die Suche nach neuen Wegen um – Entwicklungen in Wirtschaft, Gesellschaft und der Klimafrage geben die Richtung vor. Das CJD beginnt mit Arbeits- und Qualifizierungsmaßnahmen, setzt weitere Schwerpunkte auf gesunde Ernährung sowie die Förderung und Begleitung Menschen mit Migrationshintergrund und hochbegabten Schülern.
In Nürnberg eröffnet ein spezielles Jugenddorf für die Berufsausbildung Jugendliche mit Migrationshintergrund. Es ist das erste Jugenddorf, das sich ganz auf die Berufsausbildung und die Bedürfnisse dieser jungen Menschen eingeht.
Gesunde Ernährung schmackhaft machen: Beim CJD-eigenen Habakuk-Wettbewerb treten Köchinnen und Köche aus den eigenen Küchen gegeneinander an. Die Disziplin: die besten Menüs mit ausgewogener, gesunder Ernährung zubereiten. Den Preis stiftet Arnold Dannenmann, um die Bemühungen um alternative Ernährung zu ehren. Der Name des Wettbewerbs leitet sich vom Propheten Habakuk ab (siehe Habakuk 1, 1–3, 19 und Apokryphen, Buch Daniel, 2, 32–39).
Dazu Hartmut Hühnerbein:
Von 1980 bis 1981 kommen viele vietnamesische Flüchtlinge, die sogenannten Boatpeople, ins CJD. Sie wohnen dort in den Jugenddörfern und gehen in die Jugenddorf-Christophorusschulen. Hartmut Hühnerbein erinnert sich:
Mit dem Jugendsegelschoner „Zuversicht“ verwirklicht Dr. Christopher Dannenmann gemeinsam mit dem an der Ostsee gelegenen Jugenddorf Eckernförde ein besonderes pädagogisches Projekt: Vom Schulbesuch ausgeschlossene Jugendliche erhalten im Segelschonerprogramm „Zuversicht“ wie auch durch das vielfältige land- und hauswirtschaftliche Ausbildungsangebot eine Alternative zu den gängigen Formen der Jugendhilfe. Das Projekt bietet neben vielfältigen pädagogischen Möglichkeiten auch besondere Erlebnisinhalte.
Das CJD beginnt mit der Hochbegabtenförderung und nimmt in diesem Bereich eine Vorreiterrolle ein. Der erste Parallelschulzweig ab Klasse 11 für Hochbegabte öffnet in der Christophorusschule Braunschweig, einige Jahre später beginnt die Förderung schon ab der 9. Klasse. Mit Dr. Christopher Dannenmann hat das CJD einen überzeugten Unterstützer in seinen eigenen Reihen und baut das Angebot Stück für Stück an einigen der Jugenddorf-Christophorusschulen und auch Kitas aus.
Dazu Hartmut Hühnerbein:
Insgesamt neunmal beteiligt sich das CJD mit einer Gruppe Jugendlicher beim traditionellen „Jugendempfang des Bundespräsidenten“. Dort können sie für sie wichtige Themen direkt adressieren.
Am 24. Mai 1983 erhält Arnold Dannenmann das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Bei den Abituriententagen bekommen alle Abiturientinnen und Abiturienten der Jungenddorf-Christophorusschulen die Möglichkeit, sich Vorträge von Wissenschaftlern, Fachjournalisten und Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Kirche anzuhören. Dadurch setzen sie sich mit aktuellen Themen auseinander und können zudem die Referierenden persönlich kennenlernen.
Arnold Dannenmann legt das Amt als Präsident des CJD nieder und geht in den Ruhestand – zumindest offiziell. Auf ihn folgt sein Sohn Dr. Christopher Dannenmann als neuer Präsident des CJD.
Mitte der 80er Jahre entwickelt das CJD Neustadt an der Weinstraße das „Ökoprojekt Arbeiten und Lernen“ als Arbeitsbeschaffungs- und Qualifizierungsmaßnahme für arbeitslose Jugendliche. Die jungen Menschen engagieren sich an verschiedenen Orten in Rheinland-Pfalz im Bereich Umweltschutz, Landwirtschaft und Waldpflege. Neben der praktischen Projektarbeit qualifizieren sich die jungen Erwachsenen im theoretischen Unterricht fürs weitere Berufsleben.
Ab 1985 ist das CJD mit der Leitung des Vocational Training Center in Jericho betraut und baut das Berufsbildungszentrum des YMCA weiter aus. Die Trainer im Zentrum stammen aus den deutschen Jugenddörfern, die Lehrlinge sind sowohl israelische als auch palästinensische Jugendliche. 1991 geht die Leitung zurück an den YMCA.
Die Jugenddorf-Christophorusschule Altensteig wird als „Schach-Gymnasium“ bekannt. Das traditionelle und strategische Brettspiel ist Pflichtschulfach unter der Leitung von Schachgroßmeister Luděk Pachman.
Im Jugenddorf Buchenhöhe in Berchtesgaden eröffnet das „Rehabilitationszentrum für asthmatische und allergische Krankheiten bei Jugendlichen“. Bereits seit Anfang der 70er kommen die ersten an Asthma erkrankten Jugendlichen nach Berchtesgaden. Im eigens eingerichteten Asthmazentrum erhalten sie eine umfassende medizinische, schulische und sozialpädagogische Förderung. Insbesondere Dr. Christopher Dannenmann setzt sich für diese Einrichtung ein.
Hartmut Hühnerbein zu dieser ungewöhnlichen Kombination:
Es sind gleich zwei große Jubiläen, die im März Anlass zum Feiern geben: 80 Jahre Arnold Dannenmann und 40 Jahre CJD. Grund genug für Ministerpräsident Lothar Späth, zu Ehren des Vereinsgründers einen Empfang im Neuen Schloss in Stuttgart zu geben und so den Einsatz Dannenmanns zu würdigen.
Da das Konzept Großfamilie zunehmend ausgedient hat und viele Seniorinnen und Senioren zu vereinsamen drohen, gründet das CJD das Christliche Seniorenwerk Deutschlands (CSD). Dafür entwickelt das CJD verschiedene Angebote und Wohnformen für ein möglichst selbstbestimmtes Leben älterer Menschen. In diesem Zusammenhang entsteht unter anderem in Celle in Niedersachsen eine Fachschule für Altenpflege.
Mit dem Fall der Mauer eröffnen sich im wahrsten Sinne neue Horizonte. Es herrscht Aufbruchstimmung im wiedervereinigten Land. Es gibt allerdings nicht nur Grund zur Freude: Durch die Wiedervereinigung werden viele Menschen im Osten arbeitslos, ebenso steigen im Westen die Zahlen der Erwerbslosen. Fremdenhass breitet sich insbesondere in der ehemaligen DDR aus und führt zu mehreren Anschlägen auf Asylantenheime. Was Arnold Dannenmann betrifft, lag ihm der östliche Teil Deutschlands schon immer am Herzen. Nach der Wende dehnt sich das CJD in die neuen Bundesländer aus und erreicht damit eine Größe, die neue Organisationsstrukturen unumgänglich machen.
Eines der ersten Jugenddörfer in den neuen Bundesländern ist das CJD Berufsbildungswerk in Gera im Osten von Thüringen. Anfang Dezember beginnt der erste Förderlehrgang mit 36 jungen Menschen mit Behinderungserfahrung. Ab da entwickelt sich der Bereich der beruflichen Bildung immer weiter, sodass zwei Jahre später ein ganzes Jugenddorf mit fast 300 Plätzen errichtet wird.
Das „Ökoprojekt Arbeiten und Lernen“ weitet sich in den neuen Bundesländern aus. Vor allem in Thüringen verhilft es in einem Zeitraum von mehreren Jahren über 300 jungen Menschen zu einem Neustart ins Berufsleben. Von den Maßnahmen profitiert letztlich auch die Umwelt – beispielsweise in Pößneck, wo die Jugendlichen gemeinsam die gravierenden Umweltschäden der ehemals größten Schweinemastanlage Europas beseitigen. Dazu Hartmut Hühnerbein:
In Erfurt übernimmt das CJD die Trägerschaft einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungserfahrung und baut dieses Angebot anschließend weiter aus. Heute gehören zum CJD Erfurt ein modernes Rehabilitationszentrum mit Frühförderung, eine integrative Kindertagesstätte, eine Förderschule für Schüler mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung, eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung nebst angegliedertem Förderzentrum, unterschiedliche Wohnformen und ein Seniorenbegegnungszentrum.
Nach der Wende wächst das CJD um zahlreiche Einrichtungen und Mitarbeitende an. Nicht nur für die Unternehmenskultur und das christliche Profil des CJD eine große Herausforderung, sondern auch in finanzieller Hinsicht. In der Folge gerät das Werk in eine Schieflage. Und so ist eine Umstrukturierung der Verwaltung unumgänglich: Präsidium und Geschäftsleitung werden klar getrennt, die einzelnen Jugenddörfer in Regionalgruppen zusammengefasst.
Am 1. März 1993 verstirbt Arnold Dannenmann im Alter von 86 Jahren. Seine letzte Ruhe findet der Gründer des CJD in seinem Geburtsort Faurndau am Rande der Schwäbischen Alb.
Nach der Übernahme des Erfurter Rehabilitationszentrums erweitert das CJD das Angebot für Menschen mit Behinderungserfahrung in der Landeshauptstadt Thüringens. Mit dem Bau der „Erfurter Werkstätten“ wird ein Ort geschaffen, an dem Menschen mit Behinderung einer Tätigkeit nachgehen und sich qualifizieren können. Bei der Grundsteinlegung der Werkstätten ist auch die damalige Sozialministerin Thüringens Irene Ellenberger mit dabei.
Der Jugendmigrationsdienst des CJD Nienburg in Niedersachsen ruft das Theaterprojekt „Sputnike“ ins Leben. Namentlich angelehnt an den ersten russischen Satelliten in der Erdumlaufbahn symbolisiert das Projekt den Aufbruch in eine neue Welt. Bei Sputnike engagieren sich einheimische Jugendliche, junge Aussiedler und junge Migranten gleichermaßen, wodurch sie sich besser kennen lernen und Vorurteile abbauen. Unter Anleitung von Pädagogen gestalten sie selbstständig Theaterstücke mitsamt der Musik, der Bühnenperformance, den Kostümen und den Kulissen. In den Texten verarbeiten sie ihren Alltag. Das Ensemble geht mehrmals auf Tournee und erhält einige Preise.
50 Jahre nach Gründung zählt das CJD bereits 7.200 Mitarbeitende, die rund 90.000 Menschen pro Jahr erreichen.
Der Beginn des Jahrtausends zeigt einmal mehr, wie scheinbar regional begrenzte Konflikte, internationale Finanzkrisen, der Klimawandel und die Gewalt von Terrorgruppen auch das Leben in Deutschland beeinflussen. Es ist das Jahrzehnt von 9/11, der Einführung des Euro, steigender Arbeitslosigkeit und der weltweiten Wirtschaftskrise. Das CJD justiert in jährlich stattfindenden Strategiekonferenzen die Marschrichtung nach und strukturiert seine Fachbereiche grundlegend neu.
Das Justizministerium Baden-Württemberg erlässt 2003 eine neue Verwaltungsvorschrift für den Jugendstrafvollzug in freien Formen und ermöglicht damit das „Projekt Chance“ des CJD im baden-württembergischen Creglingen. Das Projekt wendet sich an sogenannte „Mehrfach- und Intensivtäter“ im Alter von 14 bis 21 Jahren, die zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt wurden. Anstelle einer Inhaftierung absolvieren die Jugendlichen ein speziell für sie konzipiertes und zeitlich befristetes Training.
Unter dem Dach der CJD Kinder- und Jugendstiftung wird die Nothilfestiftung als Stiftungsfonds eingerichtet. Seit 2011 ist sie eine selbstständige Stiftung für Personen, die infolge ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustands auf die Hilfe anderer angewiesen sind oder lediglich geringe Einkünfte haben. Insbesondere gegenwärtige und ehemalige Mitarbeitende des CJD wie auch deren Familien und Angehörige möchte die Stiftung unterstützen.
In Mecklenburg-Vorpommern wird die Beratungsstelle JUMP gegründet. Sie begleitet rechtsextrem orientierte und rechtsextreme Menschen, die bereit sind, die rechte Szene zu verlassen. Mit seiner Präsenz in einer der Regionen, in der sich besonders viele Angehörige der rechten Szene niederlassen, wirkt das CJD durch Aufklärung und Beratung der weiteren Ausbreitung entgegen.
Im CJD Erfurt eröffnet ein Büro für Leichte Sprache. Dort arbeiten mehrere Menschen mit unterschiedlichen Lernschwierigkeiten, um Texte jeder Art in eine leicht verständliche Sprache zu übersetzen. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Inklusion. Das Büro erhält unter anderem Aufträge von Behörden und Betrieben.
Im Projekt „Panorama“ in Berlin können Kinder aus bildungsfernen Schichten sowie aus einem durch familiäre und soziale Probleme geprägten Umfeld ein Instrument erlernen. Dabei soll das Kind sein eigenes Selbstwertgefühl stärken und die Liebe zur Musik entdecken, indem es den Zugang zum eigenen Instrument und zum Zusammenspiel in der Gruppe findet. Am 5. Oktober 2015 feiern die Panorama-Kinder eine Uraufführung in der Berliner Philharmonie im Rahmen des 33. Konzerts des CJD Orchesters.
Das Schloss Kaltenstein in Vaihingen an der Enz geht an das Land Baden-Württemberg zurück. Es war eines der ersten Jugenddörfer des CJD – die Einrichtung bleibt weiterhin als CJD Kaltenstein in den Neubauten unterhalb des Schlosses bestehen.
In 51 Jugenddörfern bietet das CJD umfangreiche Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe an, davon 15 in den neuen Bundesländern. Damit erreicht das CJD jährlich 155.000 junge und erwachsene Menschen.
Am 13. April 2016 bekommt CJD Vorstand Hartmut Hühnerbein das Bundesverdienstkreuz am Bande für seinen unermüdlichen Einsatz für junge Menschen überreicht.
Heinrich Deichmann, Europas größter Schuhhersteller, unterstützt das CJD bei einem Projekt für junge Menschen mit Fluchterfahrung. Mit einer sechsstelligen Summe und einer Laufzeit von eineinhalb Jahren können über 20 Jugendliche auf die Berufswelt vorbereitet werden.
Das CJD Offenburg im Westen Baden-Württembergs entwickelt mit „Profil Match“ eine in Deutschland einzigartige sprachfreie Potenzialanalyse für Menschen mit Fluchterfahrung. Mithilfe des Kompetenzermittlungserfahrens lassen sich die berufliche Orientierung sowie eine passgenaue Vermittlung in Praktika, Ausbildungs- und Arbeitsstellen oder spezielle Fördermaßnahmen ermitteln.
Rund 300 Haupteinrichtungen sind in insgesamt 16 Verbünden zusammengefasst, in denen mittlerweile mehr als 10.000 Mitarbeitende tätig sind.
Am 18. April 2019 wird die Käthe-Dannenmann-Stiftung in die Arnold-Dannenmann-Stiftung überführt. Diese hat die Ziele des CJD übernommen, allen jungen Menschen eine Chance zu ermöglichen, und kann sie nun als freie Stiftung erweitern. „Heute den Nächsten achten“, lautet der Leitgedanke, unter dem sich die Stiftung für hilfsbedürftige junge Menschen in Bildung, Aus- und Fortbildung einsetzt. Vorsitzende des Vorstandes ist bis heute Dr. Bettina Dannenmann.
Das CJD übernimmt das Perspektiv-Kontor Hamburg mit rund 600 Mitarbeitenden. Unter dem Dach der PepKo-Gruppe vereinen sich unter anderem ein Berufsförderungswerk, ein Berufsbildungswerk sowie ein berufliches Trainingszentrum.
Nahezu alle Einrichtungen des CJD müssen innerhalb einer Woche aufgrund der Corona-Pandemie schließen. Damit die Teilnehmenden weiter lernen und ihre Tagesstruktur aufrechterhalten können, stellen die Mitarbeitenden in kürzester Zeit die Angebote auf digitale Formate um.
Drei Abiturienten der CJD Christophorusschule Rostock unternehmen als Botschafter der CJD Jugendkonferenz eine Fahrradtour durch ganz Deutschland. Auf ihrer fast zweimonatigen Tour legen sie eine Strecke von 3.600 km durch alle Bundesländer zurück und machen Halt an 26 Einrichtungen des CJD.
Am 29. März 2020 stirbt Dr. Christopher Dannenmann, Sohn von Arnold Dannenmann. Ihm verdankt das CJD unter anderem die Entwicklung eines bundesweiten Modells für die Berufsvorbereitung von jungen Menschen mit Lernbeeinträchtigungen.
Im April führt das CJD ein neues Corporate Design ein. Dazu gehören neben moderner Farbwelt und Gestaltungselementen auch der neue Claim “Das Bildungs- und Sozialunternehmen”. Mit dem zusätzlichen Slogan “Das Zusammen wirkt.” möchte das CJD das vernetzte Arbeiten und Wirken trotz dezentral aufgestellter Unternehmensstruktur vorantreiben.
Im Hamburger Stadtteil Farmen wird der symbolische Grundstein für den Bildungscampus der PepKo-Gruppe gelegt. Geplant ist der Umbau zum modernen Lern- und Arbeitsort, der viel Raum für Trainings, Beratung, Einzel-, Gruppen- oder kreatives Arbeiten bieten soll. Mehr zur PepKo-Gruppe.
Mit einem Festakt mit Vertretern aus Politik, Sportverbänden und Wirtschaft feiert das CJD Berchtesgaden auf dem Dürreck 50 Jahre Leistungssport im CJD. (Foto: Felix Rüdiger)
Die große Flutkatastrophe im Juli zieht eine große Schneise der Zerstörung vor allem durch das Ahrtal. Das CJD Tagungs- und Gästehaus in Bonn-Castell stellt den Betroffenen daraufhin mehrere Zimmer, notwendigen menschlichen Beistand und Hilfe zur Selbsthilfe zur Verfügung. Mehr dazu: https://www.cjd.de/spenden-stiften/sie-koennen-helfen/fluthilfe/
Das CJD wird Opfer eines Hackerangriffs. Die IT-Abteilung des CJD reagiert schnell und kann so schwerwiegende Schäden abwenden. Trotz eingeschränkter IT-Infrastruktur können alle Angebote wie gewohnt weiterlaufen.
Beim symbolischen ersten Spatenstich auf dem Gelände der CJD Nord Fachklinik für Kinder und Jugendliche auf Rügen nimmt die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht nur Teil, sondern auch selbst den Spaten in die Hand. Und gibt damit den Startschuss für den Bau von insgesamt 12 Appartements, die den Patientinnen und Patienten sowie deren Eltern einen Raum für Erholung bieten sollen.
Der Gesamtvorstand des CJD überarbeitet gemeinsam mit der Leitungsebene die Strategie für 2023 und entwickelt sie weiter zum neuen Zielbild “CJD 2026 – Das Zusammen wirkt”. In den kommenden Jahren soll sich das CJD zu einem innovativen, kundenorientierten, modernen und zukunftsfähigen Bildungs- und Sozialunternehmen weiterentwickeln.
In Folge des Krieges in der Ukraine sind mehrere Millionen Menschen auf der Flucht. Besonders herausfordernd ist dieses Vorhaben für diejenigen, die diese Reise nicht eigenständig bewältigen können. Mit vereinten Kräften finden über 30 schwerst- und mehrfachbehinderte Kinder sowie deren Betreuerinnen und deren Kinder in den Gästehäusern des Berufsförderungswerks in Koblenz eine sichere Unterkunft. Auch an weiteren Standorten des CJD können flüchtende Menschen aufgenommen werden.
Am 25. April feiert das CJD seinen 75. Geburtstag. Im Rahmen des Jubiläums sind deutschlandweit zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen geplant, damit möglichst viele Teilnehmende und Mitarbeitende den Geburtstag mitfeiern können.