Erleben

Erwachsen zu sein bedeutet, unabhängig, selbstständig und nach eigenen Wünschen zu leben. Grundlegend dafür ist es, einen Beruf zu finden, der passt, und einen Arbeitsplatz zu haben. Dies kann bei Menschen mit Behinderungserfahrung und psychischen oder körperlichen Einschränkungen eine Herausforderung sein. Im CJD unterstützen wir Menschen auf dem Weg und im Berufsleben auf vielerlei Weise. Dazu gehören neben Begleitung bei der Ausbildung Beschäftigungsmaßnahmen, Fort- und Weiterbildungsangebote und Umschulungen. Auszubildenden und Menschen, die Begleitung bei ihrer Eigenständigkeit brauchen, bieten wir darüber hinaus passende Wohnformen, in Wohnheimen oder der eigenen Wohnung. Damit alle so selbstständig leben können, wie sie möchten.
Lebensphase Erwachsen

Die Zeche Germania: Ein Bergwerk für Teilhabe und Perspektive

Am äußeren Westen Dortmunds befindet sich die Zeche Germania, ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk aus dem Jahr 1842. Fast zwei Jahrhunderte später geht es in der Zeche nach wie vor ums Fördern: heute sind es allerdings Menschen mit und ohne Behinderungen, verschiedenen Alters, mit verschiedenen Bedürfnissen. Hier finden sie einen Ort, der viele Möglichkeiten für berufliche Teilhabe und berufliche Orientierung bereithält.

Die Zeche Germania

Der Förderturm, das Kennzeichen einer Zeche, zog 1973 von Dortmund ins benachbarte Bochum. Geblieben sind die großen Hallen und das weitläufige Gelände. Ausreichend Platz für verschiedene Gewerke und über 100 Mitarbeitende und rund 210 Teilnehmende, die teils verzahnt zusammenarbeiten.

Küche & Catering

In der Zechen-Küche geht es vielfältig zu – sowohl kulinarisch als auch beim Aufgabenspektrum. Von der Mitarbeit in der Spülküche über den täglichen Mittagstisch, Catering für Veranstaltungen bis hin zu Lieferfahrten im Raum Dortmund.

Küche & Catering

Unter Anleitung von ausgebildeten Köchinnen und Köchen bekommen Menschen mit multiplen Beeinträchtigungen und Vermittlungshemmissen die Möglichkeit, sich (wieder) an das Berufsleben heranzutasten.

Recyclingbetrieb

Im Recyclingbetrieb sammeln, sortieren und zerlegen Menschen mit körperlicher und psychischer Beeinträchtigung sowie mit Sinnesbeeinträchtigungen ausrangierte Elektrokleingeräte. Noch intakte Geräte erhalten eine zweite Chance. Bei der Belegschaft gehört allerdings niemand zum “alten Eisen”, denn eine Altersbeschränkung gibt es nicht. So finden auch Menschen eine Beschäftigung, die auf dem ersten Arbeitsmarkt aus Altersgründen als nicht vermittelbar gelten.

Recyclingbetrieb

Neben der Perspektive, weiterhin einer Tätigkeit nachgehen zu können, hat der Betrieb einen weiteren positiven Effekt: Durch das fachgerechte Entsorgen des Elektroschrotts tragen die Mitarbeitenden und Teilnehmenden dazu bei, die Umwelt zu entlasten.

Steigerstube

In der Steigerstube geht's meist gesellig zu: Die Kantine ist Treffpunkt und Begegnungsstätte für Mitarbeitende, Teilnehmende sowie Menschen aus den angrenzenden Betrieben und der Umgebung.

Lohnhalle

Früher war die Lohnhalle der Ort, an dem die Bergleute ihr Gehalt bekamen, jetzt ist das Gebäude eine beliebte Anlaufstelle der Mitarbeitenden in der Mittagspause. Auch, weil es dort ebenfalls das frisch gekochte Essen des Küchenteams gibt.

Lohnhalle

Der weitläufige Raum steht außerdem für Veranstaltungen wie Geburtstage oder Tagungen zur Verfügung. Für die Verpflegung sorgt auf Wunsch ebenfalls das Küchenteam der Zeche.

Holzwerkstatt

In der Holzwerkstatt setzen Teilnehmende eigene Projekte wie auch Auftragsarbeiten um. Eine regelmäßige Kooperation besteht mit dem “Martener Forum” – einem Verein, der sich ehrenamtlich für den Stadtteil einsetzt.

Elektrorecycling

Beim Elektrorecycling holen die Teilnehmenden nochmal alles aus dem Elektroschrott raus. Mit feinen Werkzeugen und Fingerspitzengefühl geht es ans Eingemachte, damit die Einzelteile fachgerecht entsorgt bzw. in den Materialkreislauf zurückgeführt werden können.

Kreativwerkstatt

Mit kreativen Aufgaben erarbeiten sich die Teilnehmenden in der Kreativwerkstatt eine Alltagsstruktur.

Umzugs- & Transportunternehmen

Hier wird was bewegt! Wer die Jungs vom Umzugs- und Transportunternehmen bestellt, bekommt das ganze Paket: Angefangen beim Beantragen und Einrichten von Halteverbotszonen über Umzüge, Haushaltsauflösungen, Ein und Auspackhilfen, Entfernen und Entsorgen von Boden, Wand- und Deckenbelägen bis hin zu Transportdienstleistungen und Dienstleistungen im Logistikbereich.

Trödelmarkt

Was für manche nicht mehr brauchbar ist, kann wiederum für andere ein wahrer Schatz sein. Davon gibt es im Trödelmarkt auf 400 m² viele zu entdecken. Neben dem Verkauf bietet der Bereich auch einen Lieferservice an.

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Lebensphase Erwachsen

Viel mehr als “nur” ein Wohnort, sondern ein zweites Leben

Es ist gar nicht so einfach, immer die notwendige Willenskraft aufzubringen, um den richtigen Weg zu finden. Besonders wenn der Kampf lange dauert. Manche Menschen geben auf halber Strecke auf und verlieren. Andere halten durch und finden so einen neuen Weg. So wie beispielsweise Günther. Er hat einen langen und kräftezehrenden Kampf mit sich selbst hinter sich. Nach vielen Jahren der Alkoholabhängigkeit ist er jetzt „trocken“. Bis er an den endgültigen Wendepunkt kam, hatte es mehrere Anläufe des Entzugs und schließlich einen medizinischen Notfall gebraucht. Dabei zur Seite standen ihm immer seine Ansprechpersonen des CJD Erfurt. Mehr über sein bewegtes Leben und wo er heute steht, erfahrt ihr hier.

Lebensphase Erwachsen

Brücken bauen zwischen zwei Welten: Begleitung von Menschen mit Autismus

Wenn sich ein Kind immer zurückzieht, Körperkontakt meidet oder ganz in seiner eigenen Welt versunken ist, kann das viele Ursachen haben. Ob eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS) dahintersteckt, ist nicht einfach herauszufinden. Viele Eltern haben eine jahrelange Odyssee hinter sich. Wenn die Diagnose steht, beginnt die Reise erst richtig. Unter anderem in Neuruppin in Brandenburg finden Familien professionelle Begleitung für ihren ganz eigenen Weg. Patrick Blumenthal ist Heilerziehungspfleger und kennt sich mit Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung besonders gut aus. Der 38-Jährige arbeitet als Angebotsleiter für die „Autismusspezifischen Hilfen“ des CJD in Neuruppin und begleitet autistische Menschen und ihre Familien. In unserem Podcast sprechen wir mit ihm über seine Arbeit, die Besonderheiten von diesen Menschen und wie wichtig es ist, ihr Umfeld mit einzubeziehen.

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