Die Jugenddorf Christophorusschulen
Vier Jahre nach Gründung entstand 1951 in Elze die erste Schule im CJD, ein Gymnasium. Damit schufen die Verantwortlichen erstmals eigene Bildungseinrichtungen, mit denen sie nach den Erfahrungen der Terrorherrschaft der Nazis zu einer neuen Werteorientierung auf Basis des christlichen Menschenbildes beitragen wollten. An den Christophorusschulen steht nach dem Gründer Arnold Dannenmann nicht der Schulstoff, sondern das Verhältnis von Lehrer und Schüler im Vordergrund. Dieses soll nicht von Überlegenheit und Ohnmacht, sondern von gegenseitigem Vertrauen geprägt sein. In den vergangenen Jahrzehnten eröffnete das CJD Gymnasien, Grund-, Haupt- und Förderschulen, Realschulen, Gesamtschulen, berufsbildende Schulen, Fach- und Berufssonderschulen sowie eine International School. Heute ist das CJD mit 46 Schulen der größte private Schulträger in Deutschland. Einige von ihnen haben einen besonderen Schwerpunkt.
Hochbegabtenförderung
Brauchen Hochbegabte zusätzlich zu ihren besonderen intellektuellen Gaben auch noch eine eigene Förderung? In den 70er Jahren war dies in Deutschland sehr umstritten. Das CJD beantwortete diese Frage mit „ja“ und schuf 1981 in seinem Braunschweiger Gymnasium bundesweit einzigartig eine Förderklasse für hochbegabte Schülerinnen und Schüler. Denn hochbegabte Kinder können ihre besonderen Fähigkeiten nicht immer in der Schule umsetzen - manche brauchen dabei Unterstützung. Oder sie langweilen sich im Unterricht und brauchen mehr Stoff. Heute führt das CJD neben Braunschweig auch in seinen Gymnasien in Droyßig, Königswinter und Rostock Hochbegabtenförderung. Zwei Kindertagesstätten in Hannover und Nürnberg widmen sich der frühen Förderung hochbegabter Kinder. In seinem Institut für Hochbegabtenförderung bündelt das CJD seine Einrichtungen der Beratung, Diagnostik und/oder Förderung für junger Hochbegabter.
Hochleistungssport
Junge Sporttalente fehlen durch Training und Wettkämpfe sehr oft in der Schule. In den CJD Schulen mit Leistungssportförderung bekommen sie jegliche Unterstützung, um in der Schule am Ball zu bleiben. Seit 1970 fördert das CJD Berchtesgaden vor allem Wintersportlerinnen und -sportler. Mit großem Erfolg: Drei Mal Gold, vier Mal Silber und zwei Mal Bronze war die Bilanz ehemaliger und aktueller CJDler bei den Olympischen Winterspielen 2022. Sie werden zusammen mit Jugendlichen aus der Region, mit an Asthma und Neurodermitis Erkrankten sowie mit Legasthenikern unterrichtet. Das CJD Rostock - wie Berchtesgaden eine Eliteschule des Sports - fördert die Vereinbarkeit von Training und Gymnasium in 14 Sportarten, zum Beispiel im Surfen. Das CJD Elze unterhält unter anderem Kooperationen mit den Fußballvereinen Hannover 96 und VfL Wolfsburg. Beide Schulen bieten dazu ab Klasse 5 oder 7 Züge mit erweitertem Sportunterricht.
Musische Förderung
Religionspädagogik, Sport- und Gesundheitspädagogik, Musische Bildung und Politische Bildung gehören zur Persönlichkeitsbildung des CJD. Wie im Sport fördert das CJD in seinen Schulen auch die Musische Bildung in besonderer Weise. So gibt es musische Schwerpunktklassen, Musikschulen, ein Kreativhaus und eine Musische Akademie mit Angeboten in den vier Sparten Musik, Kunst, Tanz und Urban Culture. Schülerinnen und Schüler, die Musik studieren wollen, bereitet das CJD Elze auf die Musikhochschule vor. Das CJD Rostock kooperiert mit der Young Academy Rostock bei ihrem Frühstudium an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Auch die Arbeit der Musischen Bildung ist sehr erfolgreich. So erhielt der Christophorus-Jugendkammerchor des CJD Versmold bereits zahlreiche Preise und wurde 2016 bei einem Wettbewerb des WDR-Fernsehens „Der beste Chor im Westen“.
Legasthenieförderung
Als „dumm“ oder „faul“ galten sie früher, heute haben Legastheniker mit ihrer Lese-Rechtschreib-Schwäche eine anerkannte Behinderung. Dass diese bei individueller Förderung stark verbessert werden kann, stellte das CJD bereits in den 70er Jahren fest. Das CJD Oberurff in Hessen entwickelte zu dieser Zeit Programme zur Förderung von Kindern mit Legasthenie und eröffnete in seiner Schule ein Legastheniezentrum, das 1977 staatlich anerkannt wurde. Rund 190 Schülerinnen und Schüler mit Legasthenie gehen heute dort zur Schule und besuchen das angeschlossene Internat. Sie schließen die Schulzeit mit der Mittleren Reife oder dem Abitur ab. Auch viele weitere Einrichtungen des CJD bieten Legasthenieförderung an. So betreut zum Beispiel das CJD Berchtesgaden rund 60 Schülerinnen und Schülern mit Legasthenie aus ganz Deutschland. Dazu veranstaltet es Fort- und Weiterbildungen für Therapeutinnen und Therapeuten.